Die Süßkartoffel ist ein wunderbar vielseitiges Gemüse. Sie eignet sich nicht nur für Pommes und Chips, man kann daraus auch kleine Bällchen machen und diese frittieren. Die Süßkartoffelbällchen sind ein leckeres Fingerfood oder in Begleitung von buntem Krautsalat ein vollwertiges Hauptgericht.
Ich persönlich bin ein Fan von Süßkartoffeln. Die leckere Alternative zu den herkömmlichen Kartoffeln lässt sich ebenso vielfältig zubereiten wie der Klassiker, ist dazu noch sehr gesund und schmeckt in den unterschiedlichsten Kombinationen einfach köstlich. Sehr gerne verwende ich die orange Knolle für Curries oder Suppen. Auch zu Brotaufstrichen, Gemüsechips oder Pommes lassen sich Süßkartoffel verarbeiten. Einige Rezepte findet ihr bereits auf meinem Blog.
Von der Idee aus Süßkartoffeln Bällchen zu machen und sie zu frittieren, war ich sofort begeistert. Viele Rezepte, die mir irgendwann in die Hände fallen und mich inspirieren, muss ich aber zunächst auf meine Bedürfnisse hin anpassen. Denn die Süßkartoffelbällchen sollten glutenfrei und optimalerweise auch noch vegan sein.
Das war in diesem Fall eine ziemliche Herausforderung und es hat mehrere Versuche gebraucht, bis mir die glutenfreie und vegane Variante gelungen ist. Nach dem Zerstampfen der gegarten Süßkartoffel war die Masse nämlich zunächst so weich, dass sich daraus keine Bällchen formen ließen. Die Zugabe eine glutenfreien Mehlmischung reichte nicht aus, erst mit glutenfreiem Paniermehl klappte es. Die Süßkartoffeln habe ich außerdem im Backofen gegart, damit sie beim Kochen kein zusätzliches Wasser aufnehmen.
Die frittierten Süßkartoffelbällchen schmecken frisch aus der Pfanne genascht schon richtig lecker. Zusammen mit einem Joghurt-Dip ergibt sich ein feines Fingerfood oder eine Vorspeise. Als Hauptgericht serviert passt Salat dazu. Ich habe mich für einen bunten Krautsalat aus Rot- und Weißkraut mit Fenchel und Karotte und etwas Vogerl- bzw. Feldsalat entschieden. Der Salat ist schön bunt und knackig und das cremige Joghurt-Dressing passt hervorragend zu den frittierten Bällchen.
Um dem Ganzen noch eine besondere Note zu verleihen, habe ich für das Joghurt-Dressing Kokosjoghurt verwendet und mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Der Kokosgeschmack passt perfekt zur Süßkartoffel. Das Gericht ist somit komplett vegan. Für eine neutralere Variante kann auch Sojajoghurt verwendet werden oder auch normaler Joghurt aus Kuhmilch, wenn es nicht vegan sein muss.
Ähnliches gilt auch für die Süßkartoffelbällchen in Bezug auf Gluten. Wer nicht auf Gluten verzichten muss, kann sie auch mit Weizenmehl und herkömmlichen Semmelbröseln zubereiten. Die verwendeten Mengen müssen dann individuell angepasst werden.
Tipps zur Rezeptvariation je nach Unverträglichkeit:
- Histamin: Das Rezept für die Süßkartoffelbällchen ist histaminarm. Die Mengen potenzieller Histaminquellen wie Zwiebel und Chilipulver können individuell reduziert werden. Der bunte Krautsalat ist abgesehen vom Zitronensaft auch histaminarm. Statt Zitronensaft kann ein verträglicher Essig verwendet werden, zum Beispiel Weißweinessig, Branntweinessig oder Essigessenz.
Süßkartoffelbällchen mit buntem Krautsalat
Zutaten
für 2 Personen:
für die Süßkartoffelbällchen:
- 500 g Süßkartoffeln
- 1 Zwiebel
- 3 EL Paniermehl glutenfrei
- 2 EL glutenfreie Universal-Mehlmischung
- etwas Chilipulver
- Salz
- Pfeffer
- Pflanzenöl zum Ausbacken
für den bunten Krautsalat:
- 120 g Weißkraut
- 120 g Rotkraut
- ½ Knolle eines kleinen Fenchels
- 1 Karotte
- 1 Handvoll Vogerl- bzw. Feldsalat
- Fenchelgrün (wenn vorhanden)
- 4 EL Kokosjoghurt vegan
- 1 EL Olivenöl
- 2 EL Zitronensaft
- Salz
- Pfeffer
Zubereitung
Für die Süßkartoffelbällchen den Backofen auf 200 Grad vorheizen. Die Süßkartoffeln waschen, abtrocknen und mit dem Messer an mehreren Stellen die Haut einschneiden, damit sie im Backofen nicht platzt. Die Süßkartoffeln auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und im vorgeheizten Backofen 40 bis 45 Minuten garen.
In der Zwischenzeit den Salat vorbereiten. Das Weiß- und Rotkraut sowie den Fenchel mit dem Gemüsehobel möglichst dünn hobeln. Die Karotte schälen und mit der Küchenreibe grob raspeln. Den Vogerl- bzw. Feldsalat waschen und trocken schütteln. Falls ihr Fenchelgrün habt, fein hacken.
Für das Salatdressing Kokosjoghurt mit Olivenöl und Zitronensaft verrühren. Mit Salz und Pfeffer kräftig abschmecken.
Das Dressing mit dem fein geschnittenen Kraut, dem Fenchel und den Karotten vermischen und etwas ziehen lassen. Der Feldsalat wird erst kurz vor dem Servieren untergemischt.
Weiter mit den Süßkartoffeln. Sobald sie gar sind und sich mit dem Messer leicht anstechen lassen, aus dem Ofen nehmen und etwas abkühlen lassen. Dann die Haut abziehen. In einer Schüssel die geschälte Süßkartoffel mit der Gabel zerdrücken.
Die Zwiebel schälen und in einer Pfanne in etwas Olivenöl glasig dünsten. Dann zu den Süßkartoffeln geben. Etwas Chilipulver je nach gewünschtem Schärfegrad, glutenfreie Mehlmischung und glutenfreies Paniermehl dazugeben. Alles gut durchmischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Aus der Masse nun mit leicht angefeuchteten Händen kleine, in etwa gleich große Bällchen formen. In der Pfanne Pflanzenöl erhitzen. Es sollte etwa fingerdick den Boden bedecken. Sobald das Fett heiß ist, die Bällchen hineingeben und frittieren. Dabei die Bällchen immer wieder wenden, damit sie auf allen Seiten eine leichte Bräune bekommen. Sobald das der Fall ist, herausnehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Feldsalat unter den bunten Krautsalat mischen und zusammen mit den frittierten Süßkartoffelbällchen servieren.
Tipp: Wer nicht auf Gluten verzichten muss, kann die Bällchen natürlich auch mit Weizenmehl und herkömmlichen Semmelbröseln zubereiten. Dann einfach die Mengen individuell anpassen. Das Salatdressing funktioniert auch mit Sojajoghurt oder mit normalem Joghurt.
Süßkartoffel
Die Süßkartoffel stammt ursprünglich aus Mittelamerika, wo sie schon von den lateinamerikanischen Hochkulturen als Kulturpflanze verwendet wurde. Zur botanischen Familie der Windengewächse gehörend, ist sie nicht mit der herkömmlichen Kartoffel verwandt. Süßkartoffel gedeihen im tropischen Klima, es gibt mittlerweile aber auch Sorten, die in unseren Breiten wachsen.
Das Knollengemüse ist sehr nährstoffreich. Im Vergleich zur heimischen Kartoffel weist die Süßkartoffel einen höheren Gehalt von Vitamin C, Beta Carotin und Vitamin E auf. Ihre orange Farbe verdankt sie sekundären Pflanzenstoffen wie den Carotinoiden und Anthocyanen. Diese wirken sich besonders positiv auf unsere Gesundheit aus, da sie freie Radikale entschärfen beziehungsweise gegen Entzündungen wirksam sind. Ihr süßer Geschmack weist darauf hin, dass sie viel Zucker enthalten. Durch das Verhältnis zwischen Fructose und Glucose von eins zu drei werden sie aber auch bei Fructoseintoleranz meist gut vertragen.
Süßkartoffel sind sehr vielseitig einsetzbar und können sogar roh, zum Beispiel als Salat gegessen werden. Man kann sie in allen Kartoffelrezepten anstelle der herkömmlichen Kartoffel einsetzen, ob für Pommes, Puffer, Püree, Suppe oder gebacken im Ofen. Sie sollten kühl, trocken und dunkel gelagert werden, allerdings nicht im Kühlschrank, und innerhalb von ein bis zwei Wochen aufgebraucht werden.
Neuen Kommentar schreiben