Aus Maisgrieß lassen sich köstliche Gerichte zaubern, egal ob in der cremigen, gegrillten oder gebackenen Variante. Bei meinem Rezept für Polentagratin wird die abgekühlte Polenta mit frischem Basilikumpesto und Sommergemüse belegt und im Ofen überbacken. Das Rezept ist glutenfrei, histaminarm und kann auch vegan zubereitet werden.
Polenta hat in unseren Breiten den unvorteilhaften Ruf eines „Arme-Leute-Essens“. Und tatsächlich war sie das auch. Polenta hat eine sehr lange Geschichte. Schon im antiken Rom gehörte Polentabrei zu den wichtigsten Nahrungsmitteln. Allerdings wurde damals nicht Mais, sondern Hirse, Kichererbsenmehl, Dinkel oder Gerste zu Brei verkocht. Erst später wurde Mais dafür verwendet. Das Wort „Polenta“ geht demnach auch zurück auf die lateinische Bezeichnung für Gerstengraupen.
Später wurde Polenta aus Maisgrieß ein verbreitetes Nahrungsmittel in weiten Teilen Südeuropas bis Südrussland. Besonders in Norditalien blieb die Polenta aus Maisgrieß lange Zeit das wichtigste Grundnahrungsmittel für die Bevölkerung und ist bis heute sehr beliebt. Weiter nördlich hat sie sich nicht in diesem Ausmaß durchgesetzt. Immerhin bis in die südlichen Bundesländer Österreichs Kärnten und Steiermark und auch nach Tirol hat sie es geschafft. Dort kennt man sie als „Plent“ oder „Plentn“, teilweise auch als „Polentasterz“.
Das schlechte Image wurde die Polenta bei uns nie ganz los. Das ist schade, denn der Brei aus Maisgrieß hat viele gute Eigenschaften. Polenta ist angenehm sättigend und lässt den Blutzuckerspiegel nicht so schnell steigen, wie etwa weißer Reis oder Weißmehl. Dazu ist sie auch noch leicht verdaulich und auch für Allergiker und Menschen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten gut geeignet, da Mais glutenfrei ist.
Bei der Zubereitung gibt es verschiedene Möglichkeiten. Maisgrieß kann klassisch als Brei serviert werden, entweder als Beilage oder auch als Hauptgericht zusammen mit Gemüse oder Hülsenfrüchte. Oder die Polenta wird auf ein Brett bzw. Backblech gestrichen und nach dem Auskühlen in Scheiben geschnitten, die dann gegrillt oder gebacken werden. Auf meinem Blog findet ihr bereits ein Rezept für cremige Polenta mit Champignons und Radicchio sowie eines für gebratene Polentataler mit Gemüsebegleitung. Mit diesem Rezept für Polentagratin kommt jetzt noch eine Variante, die im Ofen überbacken wird, hinzu.
Das Polentagratin mit Pesto und Sommergemüse ist ein wunderbares Sommergericht. Dafür wird der Polentabrei in eine Auflaufform gestrichen und nach dem Auskühlen mit frischen Basilikumpesto bestrichen. Darauf kommt eine bunte Mischung aus Sommergemüsesorten. Ich habe Zucchini, rote Paprika und Fenchel verwendet, die ich zuvor in der Pfanne angebraten habe. Schließlich wird alles mit Käse oder einem veganen Ersatzprodukt bestreut und im Ofen überbacken. Dazu passt frischer (Blatt-)Salat.
Das Rezept ist auch für Menschen mit Unverträglichkeiten sehr gut geeignet. Es ist glutenfrei und histaminarm. Mit einem veganen Käseersatz ist es zusätzlich milchfrei und daher komplett vegan, da ich sowohl die Polenta als auch das Pesto ohne Milchprodukte zubereitet habe. Wer Milchprodukte mag und verträgt, kann die Polenta auch mit Butter verfeinern, das Pesto mit Parmesan zubereiten und das Gratin mit Mozzarella, Parmesan oder einer anderen Käsesorte überbacken. Auch bei der Wahl der Gemüsesorten seid ihr komplett frei. Sehr gut passen beispielsweise auch Tomaten oder Champignons. Stellt euch einfach euer Lieblingsrezept zusammen!
Tipps zur Rezeptvariation je nach Unverträglichkeit:
- Fruktose: Das Rezept enthält außer der roten Paprika keine Zutaten mit nennenswertem Fruktosegehalt. Sehr empfindliche Menschen sollten die rote Paprika durch einer andere Gemüsesorte ersetzen.
- Histamin: Das Gericht ist auch für Menschen mit Histaminintoleranz geeignet. Bei Knoblauch, Frühlingszwiebel und Gemüsebrühe auf die individuelle Verträglichkeit achten.
- Milch/Laktose: Das Rezept ist milch- und daher auch laktosefrei, sofern ihr veganen Käseersatz zum Überbacken verwendet.
Polentagratin mit Pesto und Sommergemüse
Zutaten
für 2 Personen:
für die Polenta:
- 150 g Maisgrieß
- 800 ml Gemüsebrühe
- Salz
für das Pesto:
- 6 EL Pinienkerne
- 2 Hände voll Basilikumblätter
- 2 Knoblauchzehen
- 8 EL Olivenöl
- Salz
für das Gemüse:
- 1 kleine Zucchini
- ½ Fenchelknolle
- ½ Paprika rot
- 2 Frühlingszwiebel
- ½ TL Rosmarin getrocknet
- ½ TL Thymian getrocknet
- Salz
- Olivenöl
zum Überbacken:
- veganer Käseersatz (oder für eine nicht vegane Variante: Mozzarella)
Zubereitung
Für die Polenta die Gemüsebrühe in einem Topf aufkochen, den Maisgrieß einrieseln lassen und unter häufigem Rühren etwa 10 bis 15 Minuten einkochen lassen. Hitze reduzieren und noch einige Minuten ziehen lassen. Die genaue Kochzeit variiert je nach verwendeter Sorte. Am besten ihr orientiert euch an den Angaben auf der Verpackung.
Während die Polenta kocht, das Pesto zubereiten. Die Pinienkerne in einer beschichteten Pfanne ohne Fett goldbraun rösten. Herausnehmen und bei Seite stellen. Die Knoblauchzehen schälen und grob zerkleinern. Die Basilikumblätter waschen, trocken schütteln und zusammen mit den Pinienkernen, Knoblauch und Olivenöl mit dem Stabmixer zu einem cremigen Pesto verarbeiten. Mit Salz abschmecken.
Die fertig gekochte Polenta in eine befettete Auflaufform (Größe ca. 16 x 19 cm) füllen, glattstreichen und auskühlen lassen.
In der Zwischenzeit das Gemüse vorbereiten. Die Zucchini, die Paprika und den Fenchel waschen. Die Frühlingszwiebel ebenfalls waschen und in feine Ringe schneiden. Die Zucchini in Scheiben, die Paprika und den Fenchel in mundgerechte Stücke schneiden. In einer Pfanne etwas Olivenöl erhitzen. Das Gemüse darin anbraten, bis es gar, aber noch bissfest ist. Mit Rosmarin, Thymian und Salz würzen.
Das Backrohr auf 200 Grad Ober/Unterhitze vorheizen. Jetzt das Pesto auf der ausgekühlten Polenta gleichmäßig verteilen. Darauf das Gemüse geben. Abschließend mit veganem Käseersatz oder in der nicht veganen Variante mit Mozzarella oder einem anderen Käse eurer Wahl bestreuen bzw. belegen.
Im Backofen ca. 15 Minuten überbacken. Entweder pur oder mit Salat als Beilage servieren.
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