Maroni sind aus der Vorweihnachtszeit nicht wegzudenken. Sie schmecken als Snack am Weihnachtsmarkt, man kann damit aber auch viele andere Köstlichkeiten machen. Zum Beispiel eine cremige Maroni-Karotten-Suppe, die mit etwas Kardamom verfeinert und mit knusprigen Rosmarin-Croutons serviert wird.
Unterwegs beim vorweihnachtlichen Einkaufsbummel oder beim Besuch des Weihnachtsmarkts sind sie nicht zu übersehen, die Maroniverkäufer. Heute werden neben Maroni auch noch viele andere Köstlichkeiten verkauft, aber als Kind war die Tüte mit den warmen, braunen Früchten ein Highlight für mich. Sie wärmten nicht nur die vor Kälte steifen Finger, sondern nach dem Essen auch den Magen mit ihrem feinen süßlichen Aroma.
Kastanien oder Maroni, wie sie bei uns in Österreich genannt werden, sind die Früchte der Edelkastanie bzw. der Esskastanie, nicht zu verwechseln mit der bei uns weitverbreiteten Rosskastanie. Vom Mittelalter an bis zum Ende des 19. Jahrhunderts waren Kastanien in den Bergregionen Südeuropas das Hauptnahrungsmittel der Landbevölkerung und wurden zu Brot, Pasta, Polenta oder Gnocchi verarbeitet. Die Kartoffel, die weniger mühsam anzubauen und zu ernten ist, hat schließlich die Kastanie in den Hintergrund gedrängt.
Heute sind Maroni Bestandteil vieler Köstlichkeiten, die vor allem im Herbst und in der Vorweihnachtszeit gerne gegessen werden. Als Füllung von Ente oder Gans etwa, zu Blaukraut oder Kohlsprossen oder als Beilage zu Wildgerichten sind sie beliebt. Auch Süßes und Gebäck lässt sich daraus machen. Da Maroni glutenfrei sind, lässt sich aus ihnen glutenfreies Mehl herstellen, das zum Backen verwendet werden kann. Es ist zudem histaminarm, sehr nährstoffreich und gut verträglich. Auch eine der Backmischungen, die ich für mein glutenfreies Brot verwende, enthält Kastanienmehl.
Abgesehen von Kastanienmehl, hatte ich Maroni bisher vor allem als Snack genascht. Die leckere Maroni-Karotten-Suppe hat mir gezeigt, dass man damit aber auch richtig lecker kochen kann. Die Suppe ist wunderbar cremig, was durch Zugabe von einer kleinen Kartoffel noch unterstützt wird. So kann man getrost auf Sahne oder zusätzliche Bindung verzichten. Eine besondere Note bekommt die Suppe durch Kardamom. Das Gewürz wird oft für Weihnachtsbäckereien verwendet, passt aber auch wunderbar zu Maroni.
Als Ergänzung zur cremigen Maroni-Karotten-Suppe eignen sich knusprige Croutons. Das gewürfelte Schwarzbrot habe ich nach dem Rösten in der Pfanne mit etwas Rosmarin verfeinert. Wer auf Gluten verzichten muss, kann auch glutenfreies Brot dafür verwenden. Mein glutenfreies Brot mit Kastanienmehl hat jedenfalls sehr gut dazu geschmeckt. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass Croutons aus Pumpernickel gut funktionieren würden.
Die Maroni-Karotten-Suppe mit Rosmarin-Croutons ist in jedem Fall perfekt für die kalte Jahreszeit, ob als leichtes Abendessen an gemütlichen Winterabenden oder als festliche Vorspeise an den Weihnachtsfeiertagen.
Tipps zur Rezeptvariation je nach Unverträglichkeit:
- Histamin: Das Rezept ist histaminarm. Einzig die Schalotten enthalten relevante Mengen an Histamin.
- Gluten: Die Suppe wird komplett glutenfrei zubereitet, sofern im Fall von Gemüsebrühe selbst gekochte oder ein glutenfreies Instant-Produkt verwendet wird. Für die Croutons kann glutenfreies Brot verwendet werden.
- Milch/Laktose: Die Suppe wird grundsätzlich milchfrei zubereitet, erst zum Verfeinern und Servieren habe ich Crème fraîche verwendet. Bei Laktoseintoleranz kann ein lactosefreies Produkt verwendet werden. Wer komplett auf Milch verzichten muss oder möchte, lässt die Crème fraîche einfach weg. Die Suppe schmeckt auch ohne.
Cremige Maroni-Karotten-Suppe mit Rosmarin-Croutons
Zutaten
für 2 Personen:
für die Suppe:
- 200 g Maroni vorgekocht
- 130 g Karotten
- 1 kleine Kartoffel
- 2 Schalotten
- 350 ml Gemüsebrühe
- 1 Kardamomkapsel
- Olivenöl
- Salz
- Pfeffer
- optional: 2 EL Crème fraîche
für die Croutons:
- 2 Scheiben Schwarzbrot
- Olivenöl
- ½ TL Rosmarin (frisch oder getrocknet)
Zubereitung
Für die Suppe die Karotten und die Kartoffel schälen und in grobe Stücke schneiden. Die vorgekochten Maroni ebenfalls grob zerkleinern. Die Schalotten schälen und klein schneiden.
In einem Topf etwas Olivenöl erhitzen und die Schalotten glasig dünsten. Dann die klein geschnittenen Karotten, Kartoffeln und die Maroni dazu geben. Noch für einen Moment mitdünsten. Dann mit Gemüsebrühe ablöschen. Sie Suppe für ca.15 bis 20 Minuten köcheln lassen.
In der Zwischenzeit die Croutons vorbereiten. Die Schwarzbrotscheiben in 1 cm große Würfel schneiden. Eine Pfanne ohne Fett erhitzen und die Brotwürfel darin für 5 Minuten trocken rösten. Dann nach und nach etwas Olivenöl darüber träufeln und noch 2 bis 3 Minuten weiterrösten. In einer Schüssel mit frisch gehackten Rosmarinnadeln oder getrocknetem Rosmarin vermischen.
Die Kardamomkapsel öffnen und die Samen in einem Mörser fein zerreiben. Die Suppe pürieren und mit Salz, Pfeffer und dem gemörserten Kardamom würzen.
In Tellern oder Schüsseln anrichten, jeweils einen Klecks Crème fraîche darauf geben und mit den Rosmarin-Croutons komplettieren.
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