Die Spargelsaison ist kurz, dabei gibt es so viele Möglichkeiten, das feine Stangengemüse zu genießen. In meinem Rezept ergänzt grüner Spargel einen köstlichen Kartoffelsalat. Mit Radieschen, Frühlingszwiebeln und frischen Kräutern in der Marinade wird daraus ein bunter Frühlingssalat, der sich auch wunderbar als Grillbeilage eignet.
Mit den wärmeren Temperaturen steigt auch wieder die Lust auf frische Salate. Neben klassischen Blattsalaten, die es jetzt wieder mehr und mehr frisch aus der Region oder sogar im eigenen Garten gibt, kann eigentlich jedes Saisongemüse zu einem Salat verarbeitet werden, so auch Spargel.
Da ich sowohl für Kartoffelsalat als auch für Spargel zu begeistern bin, ist die Kombination beider Köstlichkeiten eigentlich naheliegend. Verfeinert habe ich das Ganze mit weiteren frischen Zutaten der Saison wie Radieschen, Frühlingszwiebel und viel frischen Kräutern. Das Ergebnis ist eine frühlingshafte Kartoffelsalat-Variante, die mir mindestens genauso gut wie die klassische schmeckt.
Dabei war das Thema Salat lange Zeit für mich ein eher schwieriges. Für Menschen mit einer Histaminintoleranz ist nämlich Essig ein großes Problem. Diese wichtige Salat-Zutat enthält in den meisten Fällen sehr viel Histamin, was zu den üblichen Symptomen einer Histaminintoleranz führt. Zunächst habe ich daher komplett auf Salat verzichtet. Später habe ich nach Möglichkeiten gesucht, wie ich trotz Histaminintoleranz wieder in den Genuss von Salat kommen kann.
Einen besonders hohen Gehalt an Histamin haben Essigsorten wie Aceto Balsamico, Rot- und Weißweinessig. Apfelessig sollte in dieser Hinsicht etwas besser verträglich sein. Es gibt zum Glück aber auch einige histaminarme Alternativen unter den Essigsorten. Dazu gehören Alkoholessig, Branntweinessig, Weingeistessig und Essigessenz.
Essigessenz war lange Zeit für mich am besten verträglich. Sie ist geschmacklich neutral und liefert einfach die nötige Säure für das Salatdressing. Essigessenz muss stark verdünnt werden. Einige Tropfen davon reichen oft schon aus, da sie sehr konzentriert ist. Mittlerweile verwende ich einen Kräuteressig, der auf Basis von Branntweinessig hergestellt wird. Dieser überzeugt auch vom Geschmack her und unterscheidet sich in der Verwendung nicht von anderen Essigsorten.
Wer ganz auf Essig verzichten muss oder möchte, könnte es mit Sumach versuchen. Das ist ein Gewürz, das traditionell in der östlichen Mittelmeerküche verwendet wird und leicht säuerlich schmeckt. Es kann als Ersatz für Zitrone oder Essig verwendet werden und soll auch bei einer Histaminintoleranz verträglich sein. Oft genannt als histaminfreie Essigalternative wird Verjus. Es handelt sich dabei um den Saft aus unreifen Trauben. Er ist viel milder als Essig, wird aber in einigen Ländern dort eingesetzt, wo bei uns Zitronensaft oder Essig verwendet wird.
Mit Rharbarber-Saft und Ascorbinsäure bin ich bei meiner Recherche noch auf zwei weitere Optionen gestoßen. Letztendlich ist die Verträglichkeit eines Lebens- oder Würzmittels bei einer Histaminintoleranz immer individuell verschieden. Um herauszufinden, womit der eigene Körper am besten klarkommt, muss man es ausprobieren. Zum Glück gibt es im Falle von Essig mehrere Möglichkeiten, so dass zumindest auf Salat nicht verzichtet werden muss. Auch nicht auf meinen frühlingshaften Spargel-Kartoffelsalat.
Tipps zur Rezeptvariation je nach Unverträglichkeit:
- Histamin: Bei Salat ist Essig meist das größte Problem (siehe Text oben). Histaminarme Varianten sind Alkoholessig, Branntweinessig, Weingeistessig oder Essigessenz. Die verwendeten Mengen immer dem jeweiligen Produkt anpassen. Die Frühlingszwiebel können ebenfalls Probleme verursachen. In diesem Fall die Menge reduzieren oder ganz weglassen. Bei Instant-Gemüsebrühe auf die Zutaten und Zusatzstoffe achten, im Zweifel selbst eine verträgliche Gemüsebrühe oder eine Gewürzpaste herstellen.
Spargel-Kartoffelsalat mit Radieschen
Zutaten
für 2 Personen:
- 500 g Kartoffeln (festkochend)
- 250 g grüner Spargel
- ½ Bund Radieschen
- 2 Frühlingszwiebel
- 3 EL gehackte Kräuter nach Belieben (z. B. Petersilie, Kerbel, Estragon, Basilikum, etc.)
- 100 ml Gemüsebrühe
- 50 ml Rapsöl
- 25 ml Weißweinessig (histaminarme Option: Branntweinessig)
- Salz
- Pfeffer
Zubereitung
Die Kartoffeln waschen und im Topf oder im Dampfgarer garen.
In der Zwischenzeit den grünen Spargel vorbereiten. Die Enden abschneiden und wenn nötig das untere Drittel schälen. In einem Topf Salzwasser zum Kochen bringen, einen Schuss Essig dazugeben und die Spargelstangen zwischen 4 und 6 Minuten, je nachdem wie dick die Stangen sind, kochen. Abseihen und in Eiswasser abschrecken. Dadurch behält er seine grüne Farbe.
Die Frühlingszwiebel putzen und in feine Ringe schneiden. Die Radieschen ebenfalls putzen und in Scheiben schneiden.
Die Gemüsebrühe erwärmen. In einer Schüssel aus Rapsöl und Essig eine Marinade anrühren. Mit Salz und Pfeffer würzen. Die gehackten Kräuter und die Frühlingszwiebel dazugeben.
Sobald die Kartoffeln gar sind, schälen und noch warm in Scheiben schneiden. Zur Marinade geben und mit der warmen Gemüsebrühe übergießen. Alles vorsichtig miteinander vermischen und ein zumindest für ein paar Minuten ziehen lassen, idealerweise ein bis zwei Stunden.
Direkt vor dem Servieren den Spargel in mundgerechte Stücke schneiden und zusammen mit den Radieschen unter den Kartoffelsalat heben. Falls nötig noch mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Neuen Kommentar schreiben