Lebensmittel-Lexikon

Radicchio

Charakteristisch für Radicchio sind zum einen seine schöne dunkelrote Farbe und zum anderen sein bitteres Aroma. Er stammt ursprünglich aus Italien, wo auch heute noch das Hauptanbaugebiet von Radicchio liegt. Botanisch gesehen gehört er zur Familie der Zichorien und ist damit eng verwandt mit Chicorée. Beiden gemein ist der bittere Geschmack.

 

Der Bitterstoff Intybin ist es auch, der das rote Wintergemüse gesundheitlich so wertvoll macht. Er wirkt sich unter anderem positiv auf die Verdauung aus und regt die Produktion von Gallensäften an.Bitterstoffe nehmen wir heute immer seltener zu uns. Moderne Gemüsesorten enthalten nur mehr wenig davon, was angesichts der gesundheitlichen Vorteile sehr schade ist.

 

Aber viele Menschen meiden Gemüse mit bitteren Aromen. Bei Radicchio sind der Strunk und die weißen Blattadern besonders bitter. Wer empfindlich ist, kann diese Teile entfernen und die Blätter kurz in lauwarmes Wasser legen. Dadurch wird er milder. 

 

Radicchio ist fester Bestandteil der italienischen Küche. Dort findet er vor allem in warmen Gerichten Verwendung, zum Beispiel im Risotto, in der Pastasauce oder als Pizzabelag. Die Kombination mit süßem Obst, wie Birnen oder Orangen, gleicht die Bitternote sehr gut aus, wie zum Beispiel in einem Orangen-Radicchio-Salat oder in einer Birnen-Pasta mit Radicchio. 

Spinat

Obwohl Spinat nicht so viel Eisen enthält, wie zunächst angenommen, ist Spinat ein sehr wertvolles Gemüse. Neben Eisen, das trotz Korrektur immer noch reichlich enthalten ist, enthält er besonders viel Folsäure. Hinzu kommt ein hoher Gehalt an Alpha- und Beta-Carotin, am Zellschutz-Vitamin E und Vitamin C. Durch das Zusammenspiel seiner Inhaltsstoffe soll die Bildung von roten und weißen Blutkörperchen gefördert und demnach das Immunsystem gestärkt werden. 

 

Nebst dem klassischen Rahmspinat und gedünstet als Beilage zu Fisch und Fleisch, gibt es zahlreiche Zubereitungsmöglichkeiten. Vor allem die italienische Küche bietet viele Ideen. Er kommt etwa bei Pastagerichten, auf der Pizza, in Aufläufen oder Suppen zum Einsatz, gerne in Kombination mit Knoblauch, Zwiebeln, etwas Rahm und Parmesan. Besonders in rohem Zustand ist Spinat eine köstliche Zutat in Salaten oder Smoothies. Dann behält er alle wertvollen Nährstoffe, vor allem jene, die als krebsschützend gelten.

Süßkartoffel

Die Süßkartoffel stammt ursprünglich aus Mittelamerika, wo sie schon von den lateinamerikanischen Hochkulturen als Kulturpflanze verwendet wurde.  Zur botanischen Familie der Windengewächse gehörend, ist sie nicht mit der herkömmlichen Kartoffel verwandt. Süßkartoffel gedeihen im tropischen Klima, es gibt mittlerweile aber auch Sorten, die in unseren Breiten wachsen. 

 

Das Knollengemüse ist sehr nährstoffreich. Im Vergleich zur heimischen Kartoffel weist die Süßkartoffel einen höheren Gehalt von Vitamin C, Beta Carotin und Vitamin E auf. Ihre orange Farbe verdankt sie sekundären Pflanzenstoffen wie den Carotinoiden und Anthocyanen. Diese wirken sich besonders positiv auf unsere Gesundheit aus, da sie freie Radikale entschärfen beziehungsweise gegen Entzündungen wirksam sind. Ihr süßer Geschmack weist darauf hin, dass sie viel Zucker enthalten. Durch das Verhältnis zwischen Fructose und Glucose von eins zu drei werden sie aber auch bei Fructoseintoleranz meist gut vertragen.

 

Süßkartoffel sind sehr vielseitig einsetzbar und können sogar roh, zum Beispiel als Salat gegessen werden. Man kann sie in allen Kartoffelrezepten anstelle der herkömmlichen Kartoffel einsetzen, ob für Pommes, Puffer, Püree, Suppe oder gebacken im Ofen. Sie sollten kühl, trocken und dunkel gelagert werden, allerdings nicht im Kühlschrank, und innerhalb von ein bis zwei Wochen aufgebraucht werden.

Winterportulak

Bei Winterportulak handelt es sich um eine heute fast vergessene Pflanze. Er wird auch Postelein oder gewöhnliches Tellerkraut genannt. So kommt man nicht in Gefahr, ihn mit dem Portulak, einer Gewürzpflanze aus dem Mittelmeerraum zu verwechseln. Im Mittelalter als Heilkraut geschätzt, kennt ihn heute kaum jemand, zumindest nicht als Zutat für die Küche.

 

Postelein ist winterhart und gedeiht auch im Winter im Freiland oder in unbeheizten Gewächshäusern. Die Pflanze liefert reichlich Vitamine und Mineralstoffe, vor allem viel Vitamin C, Folsäure, Magnesium und Kalzium. Die Blätter können roh für Salat verwendet werden, auch in Kombination mit anderen Wintersalaten. Dadurch bleiben alle wertvollen Inhaltsstoffe erhalten. Alternativ können sie wie Spinat verarbeitet werden.

 

Winterportulak gibt’s nicht im Supermarkt, fündig wird man am ehesten auf Wochen- und Bauernmärkten oder in gut sortierten Gemüsegeschäften.  Alternativ kann man ihn im Garten oder im Blumenkistchen selber aussäen.